Die Arbeit an den eigenen Veränderungswünschen ist so individuell wie der Mensch selbst.
Deshalb verwende ich die Werkzeuge abgestimmt auf den Klienten, die Situation und das Ziel.
Das Systembrett
ist das Herzstück der systemischen Arbeit. Fast alle nachfolgenden Tools können auf dem Systembrett angewendet werden.
Auf dem Systembrett werden z.B. Situationen aufgestellt:
Der Klient sucht sich für jede, an der Situation beteiligte Person, einen Stellvertreter (Holzfigur) aus und platziert diesen Stellvertreter auf dem Systembrett.
Es können zudem Grenzen, Mauern uvm. dargestellt werden.
Ist die Situation komplett aufgestellt, kann der Klient seine Aufstellung aus unterschiedlichen
Perspektiven betrachten und sich in die Blickwinkel der verschiedenen Stellvertreter versetzen.
Dadurch entstehen oft neue, konstruktive Sichtweisen.
Der Boxenstopp (Narrationsstrang)
lässt den Klienten Geschichten erzählen.
Kindheitserinnerungen, Ereignisse die seinem Leben eine neue Richtung gegeben haben oder Erlebnisse an die er sich gerne zurückerinnert uvm.
Für jede „Geschichte“ legt der Klient einen Gegenstand als Symbol in eine Reihe. So entsteht ein „Strang“. Es kann natürlich auch für jede Geschichte ein Symbol gezeichnet werden.
In den Geschichten können häufig wertvolle Ressourcen ( z.B. Problemlösungskompetenzen) entdeckt werden.
Die Rollenanteile des ICH
zeichnet der Klient in Form eines runden Kuchens auf.
Der Kuchen wird vom Klienten in verschieden große Stücke aufgeteilt, die er mit den Rollen beschriftet, die er in seinem Leben einnimmt (z.B. Mutter, Chefin, Geliebte usw.).
Die Größe der Kuchenstücke lässt auf den Umfang bzw. die Wichtigkeit der jeweiligen Rolle schließen. Mit verschieden Farben und Formen kann die emotionale Lage in den einzelnen Rollen dargestellt werden.
Dabei lernt der Klient sein inneres System besser kennen.
Das soziale Atom
ist eine bildliche Darstellung des Klientensystems (Familie/Freunde/Kollegen usw.)
Der Klient zeichnet in der Form eines Atoms die Personen auf, die zu seinem System gehören und stellt seine Beziehung zu den einzelnen Personen dar, ggf. kann auch die Beziehung der vers. Personen aus dem System untereinander dargestellt werden.
Die Aufzeichnung ermöglicht dem Klienten seine Stellung bzw. Position in seinem System genau zu definieren.
Oft äußert der Klient schon während des Aufzeichnens, was er verändern möchte/müsste, um sich in seinem
System wohler bzw. zufriedener zu fühlen.
Die Konfliktlandkarte
beleuchtet einen Konflikt (z.B. aus dem sozialen Atom) des Klienten genau.
Er beschreibt alle Begebenheiten, die zu diesem Konflikt geführt haben und wie sich der Konflikt aktuell darstellt.
Die Beschreibungen bringt der Klient wie eine Art Mindmap zu Papier. Der Klient soll dann laut darüber nachdenken, was den Konflikt verschärfen würde. Oft ergeben sich aus den „Verschärfungsgedanken“ Ideen zur Konfliktentschärfung oder sogar zur Konfliktlösung. Gelingt dies mit diesem Tool noch nicht, kann mit dem Monodrama weitergearbeitet werden.
Das Monodrama
ermöglicht dem Klienten einen Dialog zu führen, der (aus welchen Gründen auch immer) nicht direkt mit der betreffenden Person geführt werden kann.
Der Dialogpartner wird imaginär auf einen leeren Stuhl gegenüber dem Klienten gesetzt. Der Klient kann dem imaginären Gegenüber alles sagen, und zwar so wie er es empfindet, ohne Rücksicht auf den „guten Ton“. Allein das Aussprechen der lange, oft zu lange, unausgesprochenen Gedanken, bewegt meist einiges in dem Klienten. Durch das „Tauschen“ und „Doppeln“ werden weitere Impulse gesetzt.
In der Nacharbeit geht es oft darum, ob die Inhalte des „imaginären Gesprächs“ tatsächlich der betreffenden
Person mitgeteilt werden sollen und wenn ja – wie?
Das Disney Konzept
eignet sich besonders, um langersehnte Träume/Visionen auf den Prüfstand zu stellen.
Wie „Disney“ setzt sich der Klient nacheinander in die „3 Sessel“
Die Methode gibt dem Klienten die Möglichkeit, Abstand zu seinem inneren Kritiker zu gewinnen und
dadurch eine realistische bzw. neutrale Sicht auf die Umsetzbarkeit des Traums/der Vision zu erlangen.
Oft geht es in der Nacharbeit darum herauszufinden, was den inneren Kritiker so stark macht, ob er
entkräftet werden soll und wenn ja – wie?
Das Tetralemma
dient der Entscheidungsfindung. Die vier Positionen beleuchten nicht nur das „Eine“ und das „Andere“ zwischen denen sich der Klient entscheiden soll. Es bietet noch zwei weitere Optionen: „Beides“ und „keins von Beiden“.
Oft findet sich in der Position „Beides“ ein Kompromiss, mit dem das „Eine“ und das „Andere“ verbunden werden kann.
Häufig kommt es auch vor, dass die Option „keins von Beiden“ vom Klienten noch gar nicht in Betracht
gezogen wurde und sich durch diese neue Betrachtungsweise des „Dilemmas“ ganz andere Optionen
entwickeln lassen.
Der Zauberladen
bietet dem Klienten sog. „Soft Skills“ zum Kauf an. Bezahlen soll der Klient, indem er etwas von seinen persönlichen Eigenschaften abgibt.
Es sollen Eigenschaften sein, die für andere Kunden des Zauberladens von Nutzen sein können und somit weiterverkauft werden können.
Dieses Rollenspiel zwischen Coach (Verkäufer) und Klient (Käufer) gibt dem Klienten einen Überblick über seine nützlichen, positiven persönlichen Eigenschaften, von denen er evtl. sogar etwas abgeben könnte.
Gleichzeitig wird dem Klienten bewusst, welche Eigenschaften bei ihm nur schwach oder gar nicht vorhanden
sind – wovon er gern „mehr“ haben möchte, weil es für ihn nützlich und positiv sein kann.
Die Wunderfrage nach Steve de Shazer
„was wäre, wenn“, lässt Klienten einen intensiven Blick in die Zukunft werfen.
Gar nicht selten kann der Klient die Frage nicht auf Anhieb beantworten. Ihm fehlt oft schlichtweg die Fantasie dazu sich vorzustellen, was wäre, wenn z.B. das Problem, dass ihn gerade so sehr beschäftigt, gar nicht da wäre!
Oft wird dem Klienten bewusst, wie sehr er sich mit seinen Gedanken im Kreis dreht bzw. wie sehr er sich auf das Problem fokussiert hat. Der Wunsch aus diesem Kreislauf auszubrechen und den Fokus „weg von dem Problem – hin zu den Lösungsmöglichkeiten“ zu drehen, kommt meist von ganz alleine
im Klienten auf.
Die Skalenarbeit
ist ein Bewertungssystem. Auf einer Skala von 0 bis 10 bewertet der Klient z.B. Gefühle, Situationen, Erfolge usw. Durch die Bewertungen erhält der Klienten ein Gespür für das „besser als“.
Zudem kann z.B. die Bewertung einer ähnlich gelagerten Situation aus der Vergangenheit mit der Bewertung der aktuellen Situation verglichen werden.
Dies ist sehr hilfreich, wenn es darum geht, Verbesserungsschritte zu erarbeiten.
Durch die Skalierung vergangener Ereignisse werden oft vergessene Ressourcen entdeckt.
Die Gefühlslandkarte
beleuchtet ein Gefühl (z.B. Angst, Unsicherheit, Wut usw.) des Klienten genau.
Er beschreibt, wie und wann dieses Gefühl in ihm hochkommt, wodurch es ausgelöst wird und was es in ihm bewirkt.
Die Beschreibungen bringt der Klient wie eine Art Mindmap zu Papier oder mit verschiedenen Symbolen auf das Systembrett.
Dadurch werden dem Klienten seine Gefühle und deren Auslöser bewusster. Er erreicht mehr emotionale Intelligenz.
Der sokratische Dialog
In seinen Gesprächen nahm Sokrates eine „unwissende“ Haltung ein, die es ihm ermöglichte, sich unvoreingenommen auf das Gesagte und den Anderen zu konzentrieren. Er hinterfragte oft selbstverständlich erscheinendes und ließ seine Gesprächspartner so eigene Einsichten und hilfreiches Wissen entwickeln.
Der Zustand von Verwirrung seines Gesprächspartners war durchaus gewünscht – stellt er doch die Grundlage für eine neue Sichtweise und einer Neuorientierung dar.
Die sokratische Gesprächsführung kann hilfreich sein, wenn das Denken, das Selbstbild und die Überzeugungen
des Klienten in Bezug auf Zieladäquatheit überprüft werden sollen.
Das autogene Training
hilft dem Klienten „abzuschalten“.
Die Konzentration auf die Funktionen des Körpers, die normalerweise keiner Beachtung bedürfen (Atmung/ Herzschlag), gelingt es vielen Klienten ihren Kopf freizubekommen.
Viele Klienten erleben diese Gedankenleere zum ersten Mal bewusst und können mit etwas Übung immer wieder darauf, zurückgreifen, um sich kleine Gedankenpausen einzurichten.
Das Hypnocoaching
Eine leichte Trance beflügelt die Fantasie und die ist in vielen Coachingsituationen sehr wichtig. Klienten, die sich mit der notwendigen Konzentration beim autogenen Training schwertun, hilft es, sich einfach mal gar nicht konzentrieren zu müssen.
Der Klient lässt seinen Gedanken freien Lauf, wobei er jeden Gedanken annimmt, imaginär wegräumt (z.B. in eine Schublade, eine Seifenblase usw.) und sich dann dem nächsten Gedanken widmet, der wiederum weggeräumt wird. Wichtig ist dabei keine Bewertung oder Sortierung der Gedanken zuzulassen.